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(Mai)
Gewidmet meiner Freundin und Geistes-Befreierin,
mit der ich mehr als nur einmal auf Safari zog.
This one's for you Jasse!
Als ich vergangenen Donnerstag wieder eine dieser faszinierenden BBC-Tierdokumentationen gesehen habe, war mir alles klar.
Ob es nun die Mammuts aus der Eiszeit waren ohne eines der anderen Nachfahren der Dinosaurier; Naturphänomene lassen sich doch immer irgendwie erklären.
Also habe ich sie erklärt:
Südländische Männer gehören eindeutig der Gattung Raubtiere unter den Säugetieren an: Latinomals.
Wer kennt das nicht? In ihren jungen Jahren sind sie einfach zum Knuddeln und lieb haben. Man möchte sie immerzu in die Arme nehmen und streicheln. Bereits vor Geschlechtsreife vermögen sie es jeden Zeitgenossen mit ihren großen, dunklen Augen gekonnt um den Finger zu wickeln. Oft wird im Rahmen dieses spielerischen Miteinanders übersehen, dass sich die Jungen bereits in diesem Stadium für ihr späteres Jagdverhalten vorbereiten.
Denn sind sie erst einmal ausgewachsen, üben sie einen nahezu gefährlichen Reiz aus. Ihr stählerner Blick, das glänzende Fell, der stolze Gang – alles Lockmittel, mit denen sie ihre Manneskraft und Vitalität zum Ausdruck bringen. Unter diesen Gesichtpunkten ist es nachvollziehbar und Naturgesetzt zugleich, welch große Anzahl von Frauen sich ihrem Bann nicht entziehen können. Nicht in der Paarungszeit und leider auch nicht außerhalb.
Daraus resultiert ein Ritual, das den Latinomal mit bemerkenswert hoher Erfolgsquote zum erwarteten Finalakt führt. Frau wird zur Gejagten und bemerkt nicht, mit welchen Absichten sie anvisiert wird. Während sich bei ihr die eher primitiv ausgerichteten Naturinstinkte bemerkbar machen, pirscht sich das Latinomal zielstrebig heran. Was dann passiert kennen wir alle zu Genüge aus zahlreichen Unfallstatistiken. Es macht einen Satz und bevor man sich versieht, ist Frau zur Beute verkommen.
Die meisten Angriffe überlebt sie schwerverletzt, aber sie überlebt sie.
Viel spannender hingegen ist die Frage, was Frau aus dieser Erfahrung macht.
Einige meiden fortan den Umgang mit dieser unberechenbaren Spezies und konzentrieren sich auf umgänglichere Artgenossen. Andere wiederum können sich der schwer erklärbaren Anziehungskraft der Latinomals bedauerlicher Weise nicht entziehen. Dieser tragische Magnetismus gehört noch heute zu den ungeklärten Phänomenen unserer neuzeitigen Tierwelt. Es bereitet Wissenschaftlern und krankhaften Latinomal-Anhängerinnen gleichermaßen Kopfschmerzen beim Versuch der Aufklärung.
Fakt ist und bleibt, dass südländische Männer sich aufgrund ihrer naturgegebenen Charakterzüge nicht als Haustiere eignen. Sie sind schwer zähmbar, brauchen enorm viel Auslauf und fühlen sich nur unter bestimmten Klimabedingungen wohl.
Wer sich der Faszination dieser Prachtexemplare aber nicht entziehen möchte, dem sei empfohlen, sie von der Entfernung aus zu betrachten oder sich ihren Anblick bei einem Besuch im Zoo zu erfreuen.
Viel Vergnügen und nehmen Sie ruhig eine Kleinigkeit zum Futtern mit ;)
Und beim nächsten Mal beschäftigen wir uns mit dem Verhalten geschlechtsreifer Gottesahnbeterinnen...
Joy
(Alle Rechte liegen bei Shadi Nouyan)
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